Kaufnebenkosten berechnen
Kaufnebenkosten Rechner
Nadine Oschmann
- aktualisiert am: 25/09/2024
🔍 Das Wichtigste vorab:
- Die Kaufnebenkosten beim Immobilienerwerb betragen in der Regel 10-15% des Kaufpreises und setzen sich aus Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchkosten, Maklerprovision sowie möglichen Gutachter- und Finanzierungskosten zusammen.
- Die Höhe der Grunderwerbsteuer variiert je nach Bundesland zwischen 3,5% und 6,5% des Kaufpreises, während Notar- und Grundbuchkosten insgesamt etwa 1,5-2% betragen.
- Die Maklerprovision liegt üblicherweise zwischen 3-7% des Kaufpreises und wird in den meisten Fällen zwischen Käufer und Verkäufer geteilt.
- Kaufnebenkosten sind bei selbst genutzten Immobilien nicht steuerlich absetzbar, können jedoch bei vermieteten Objekten teilweise als Werbungskosten geltend gemacht werden.
- Für die Finanzierung der Kaufnebenkosten ist in der Regel Eigenkapital erforderlich, da viele Banken nur den reinen Kaufpreis finanzieren; eine sorgfältige Planung und frühzeitige Kalkulation dieser Kosten sind daher unerlässlich.
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📖 Inhaltsverzeichnis
Definition und Überblick der Kaufnebenkosten
Beim Immobilienkauf kommen neben dem eigentlichen Kaufpreis oft erhebliche Nebenkosten auf dich zu, die als „Kaufnebenkosten“ bezeichnet werden. Diese zusätzlichen Kosten fallen fast immer an und können in der Regel 10-15% des Kaufpreises ausmachen. Sie setzen sich aus verschiedenen Gebühren, Steuern und Honoraren zusammen und sind daher ein wichtiger Faktor bei der Finanzplanung.
Was sind Kaufnebenkosten?
Kaufnebenkosten umfassen alle zusätzlichen Ausgaben, die im Zusammenhang mit dem Erwerb einer Immobilie entstehen. Sie werden in der Regel nicht in der Immobilienanzeige oder dem Kaufvertrag aufgeführt, sind aber dennoch unvermeidlich.
Bestandteile der Kaufnebenkosten:
- Grunderwerbsteuer: Eine der größten Positionen und wird bei jedem Immobilienkauf fällig.
- Notar- und Grundbuchkosten: Diese fallen an, weil der Kauf rechtlich abgesichert und im Grundbuch eingetragen werden muss.
- Maklerprovision: Diese ist fällig, wenn du die Immobilie über einen Makler gefunden hast.
- Finanzierungsnebenkosten: Gebühren für die Finanzierungsberatung und -abwicklung.
- Gutachter- und Vermessungskosten: Optional, aber empfehlenswert, um den Wert und Zustand der Immobilie zu überprüfen.
Wichtiger Hinweis:
Die Kaufnebenkosten variieren je nach Bundesland und Art der Immobilie. Daher solltest du dich im Vorfeld genau informieren, um böse Überraschungen zu vermeiden. Mit einer gründlichen Planung und einem klaren Überblick über alle anfallenden Kosten vermeidest du finanzielle Engpässe und sorgst dafür, dass dein Immobilienkauf reibungslos verläuft.
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Arten der Kaufnebenkosten
Um die Kaufnebenkosten genau zu verstehen, schauen wir uns die wichtigsten Kostenarten genauer an:
Grunderwerbsteuer
- Die Grunderwerbsteuer ist eine Pflichtabgabe an den Staat und beträgt je nach Bundesland zwischen 3,5% und 6,5% des Kaufpreises.
- Sie ist eine einmalige Zahlung, die nach der notariellen Beurkundung fällig wird.
Notar- und Grundbuchkosten
- Der Notar übernimmt die Vertragsgestaltung und den Eintrag ins Grundbuch. Beide Schritte sind gesetzlich vorgeschrieben.
- Die Kosten betragen etwa 1,5-2% des Kaufpreises.
Maklerprovision
- Wenn ein Makler am Kauf beteiligt ist, fällt eine Provision an, die in der Regel zwischen 3-7% des Kaufpreises zzgl. Mehrwertsteuer liegt.
- Seit Ende 2020 wird die Provision in den meisten Fällen zwischen Käufer und Verkäufer geteilt.
Finanzierungskosten
- Hierzu gehören Kosten für die Bereitstellung des Kredits, ggf. auch für eine Finanzierungsberatung.
- Üblich sind Gebühren für die Eintragung der Grundschuld, die etwa 0,5% des Kaufpreises ausmachen.
Diese Kostenarten solltest du sorgfältig kalkulieren, da sie sich schnell zu einer beträchtlichen Summe addieren können.
Berechnung der Kaufnebenkosten
Die Berechnung der Kaufnebenkosten ist essenziell, um die gesamte Investition realistisch einzuschätzen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Kaufpreis ermitteln: Grundlage ist der Kaufpreis der Immobilie.
- Grunderwerbsteuer berechnen: Multipliziere den Kaufpreis mit dem Prozentsatz des Bundeslandes.
- Notar- und Grundbuchkosten kalkulieren: Plane etwa 1,5-2% des Kaufpreises ein.
- Maklerprovision berücksichtigen: Prüfe den vertraglich vereinbarten Prozentsatz.
- Zusätzliche Nebenkosten addieren: Eventuelle Kosten für Gutachten oder Finanzierungsberatung hinzufügen.
Ein Beispiel:
Bei einem Kaufpreis von 300.000 Euro und einer Grunderwerbsteuer von 5% (Bayern) liegen die Kaufnebenkosten bei etwa 30.000 bis 45.000 Euro. Daher ist es wichtig, diese Summe bereits bei der Planung deines Budgets einzuplanen.
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Kaufnebenkosten bei unterschiedlichen Immobilientypen
Die Kaufnebenkosten unterscheiden sich je nach Art der Immobilie:
Eigentumswohnung
- Gemeinschaftskosten für Teilungserklärung und Aufteilungsplan.
- Notar- und Grundbuchkosten sind oft höher, da der Kaufvertrag komplexer ist.
Hauskauf
- Hier sind Maklerkosten und Grunderwerbsteuer die größten Posten.
- Zusätzliche Kosten für den Anschluss von Versorgungsleitungen möglich.
Grundstückskauf
- Kosten für Vermessung und Erschließung sind zu beachten.
- Ein Gutachter kann zusätzliche Gebühren verursachen.
Finanzierung der Kaufnebenkosten
Viele Banken finanzieren nur den reinen Kaufpreis der Immobilie. Die Kaufnebenkosten musst du oft aus Eigenkapital zahlen.
Tipps zur Finanzierung:
- Eigenkapital einplanen: Idealerweise deckst du 10-15% des Kaufpreises durch Eigenkapital ab.
- Kreditverhandlungen: Manche Banken ermöglichen eine Vollfinanzierung inkl. Kaufnebenkosten, jedoch zu höheren Zinssätzen.
Es lohnt sich, Angebote zu vergleichen und sich von einem Finanzierungsberater unterstützen zu lassen.
Steuerliche Aspekte
Bei selbst genutzten Immobilien sind Kaufnebenkosten steuerlich nicht absetzbar. Bei vermieteten Objekten können jedoch viele Kostenarten als Werbungskosten abgesetzt werden.
Was ist absetzbar?
- Notarkosten für die Eintragung ins Grundbuch
- Maklergebühren und Gutachterkosten
Die Grunderwerbsteuer kann allerdings nicht abgesetzt werden.
Unterschiede im internationalen Kontext
In Deutschland sind die Kaufnebenkosten vergleichsweise hoch. In anderen Ländern, wie beispielsweise den USA, sind sie oft geringer, da z.B. die Grunderwerbsteuer niedriger ist. Wenn du planst, im Ausland zu investieren, solltest du die dort geltenden Regelungen genau prüfen.
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Tipps zur Senkung der Kaufnebenkosten
- Maklerkosten verhandeln: Besonders bei Kaufobjekten ohne Exklusivbindung kann die Provision oft gesenkt werden.
- Notarkosten minimieren: Vergleichsangebote einholen, da die Gebühren nicht immer identisch sind.
- Direktkauf vom Eigentümer: Ohne Makler fallen keine Provisionen an.
Checkliste für die Kalkulation der Kaufnebenkosten
- Grunderwerbsteuer: X% des Kaufpreises (je nach Bundesland)
- Notarkosten: 1,5-2%
- Grundbuchkosten: 0,5%
- Maklerprovision: 3-7%
- Finanzierungskosten: variabel
Diese Checkliste hilft dir, alle relevanten Kosten im Blick zu behalten.
Aktuelle Entwicklungen und Trends
Die Grunderwerbsteuer hat in den letzten Jahren in einigen Bundesländern angezogen. Außerdem wurden neue Regelungen zur Maklerprovision eingeführt, die häufig eine faire Aufteilung zwischen Käufer und Verkäufer vorsehen. Daher lohnt es sich, stets auf dem Laufenden zu bleiben.
Diese detaillierten Informationen helfen dir dabei, die Kaufnebenkosten präzise zu berechnen und bei deinem Immobilienkauf sicherer und informierter zu agieren.