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Eigenleistung beim Hausbau

Eigenleistung beim Hausbau

Nadine Oschmann

Nadine Oschmann

Redakteurin für Immobilien und Finanzierungen

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📖 Inhaltsverzeichnis

Was ist Eigenleistung beim Hausbau?

Eigenleistung beim Hausbau bedeutet, dass du bestimmte Arbeiten selbst übernimmst, anstatt dafür Handwerker zu beauftragen. Dies kann eine erhebliche Kostenersparnis bedeuten, erfordert aber auch handwerkliches Geschick, Zeit und eine gute Planung. Eigenleistung ist besonders für Bauherren attraktiv, die entweder beruflich im handwerklichen Bereich tätig sind oder sich durch handwerkliche Hobbys und Projekte bereits praktische Fähigkeiten angeeignet haben.

 

Typische Eigenleistungen

 

Zu den häufigsten Arbeiten, die Bauherren in Eigenregie übernehmen, gehören:

 

  • Maler- und Tapezierarbeiten: Das Streichen von Wänden oder das Tapezieren sind relativ einfache Aufgaben, die keine Fachkenntnisse erfordern.

 

  • Bodenverlegung: Das Verlegen von Laminat, Parkett oder Fliesen kann ebenfalls selbst erledigt werden, sofern du über die notwendigen Werkzeuge und eine Anleitung verfügst.

 

  • Dämmarbeiten: Die Wärmedämmung, insbesondere im Dachbereich, kann häufig in Eigenleistung erfolgen. Hier ist es wichtig, sich vorab über die richtigen Materialien und Techniken zu informieren.

 

  • Garten- und Außenarbeiten: Hierunter fallen Arbeiten wie das Anlegen von Wegen, Terrassen oder Rasenflächen.

 

 

Voraussetzungen für Eigenleistungen

 

Damit Eigenleistungen gelingen, ist es wichtig, die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen. Ein gewisses handwerkliches Grundwissen und Geschick sind Voraussetzung. Zudem sollte man über die passenden Werkzeuge verfügen oder diese ausleihen können.

 

Für komplexere Aufgaben, wie z.B. das Fliesenlegen oder die Verlegung von Fußbodenheizung, ist eine gründliche Einarbeitung notwendig. Viele Bauherren informieren sich durch Tutorials, Fachliteratur oder den Austausch mit Experten, bevor sie eine Eigenleistung angehen.

 

Vor- und Nachteile der Eigenleistung

 

Vorteile:

 

  • Kosteneinsparung: Durch den Verzicht auf Handwerker kannst du bares Geld sparen.

 

  • Flexibilität: Du bestimmst den Zeitplan und kannst die Arbeiten nach eigenem Rhythmus erledigen.

 

  • Individuelle Gestaltung: Eigenleistungen ermöglichen dir, dein Haus genau nach deinen Vorstellungen zu gestalten.

 

Nachteile:

 

  • Zeitaufwand: Eigenleistungen sind zeitintensiv, insbesondere, wenn du nebenbei berufstätig bist.

 

  • Qualitätsrisiko: Ohne ausreichende Fachkenntnisse kann die Qualität der Arbeit leiden, was im Nachhinein teure Korrekturen erfordern kann.

 

  • Versicherungsaspekte: Eigenleistungen müssen im Rahmen der Bauherrenversicherung abgedeckt sein, damit du bei Schäden oder Unfällen nicht auf den Kosten sitzen bleibst.

 

Eigenleistung ist also eine gute Möglichkeit, die Baukosten zu senken und eigene Akzente im Haus zu setzen. Allerdings sollte man sich im Klaren darüber sein, dass dies sowohl zeitliche als auch fachliche Herausforderungen mit sich bringt. 

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Welche Arbeiten können als Eigenleistung angerechnet werden?

Nicht alle Arbeiten, die du während des Hausbaus selbst ausführst, können als Eigenleistung angerechnet werden. Es gibt klare Regelungen und Vorgaben, welche Arbeiten durch Eigenleistung übernommen werden können und welche zwingend von Fachkräften durchgeführt werden müssen.

 

Dies liegt nicht zuletzt daran, dass bestimmte Gewerke gesetzlichen Vorgaben unterliegen und aus Gründen der Sicherheit und Qualität nur von qualifizierten Handwerkern ausgeführt werden dürfen.

 

Typische Eigenleistungen

 

Die folgenden Arbeiten kannst du in der Regel problemlos in Eigenleistung übernehmen:

 

  • Maler- und Tapezierarbeiten: Streichen und Tapezieren erfordert keine besondere Ausbildung. Mit etwas Übung und den richtigen Materialien kannst du diese Arbeiten ohne weiteres selbst durchführen.

 

  • Bodenverlegung: Laminat, Parkett oder Fliesen zu verlegen ist in Eigenregie möglich, vorausgesetzt, du hast die richtigen Werkzeuge und Kenntnisse. Besonders bei Fliesen solltest du dir vorab gut überlegen, ob du das nötige Geschick mitbringst.

 

  • Dämmarbeiten: Die Wärmedämmung kann oft von Laien erledigt werden, besonders in nicht-tragenden Bereichen wie dem Dachgeschoss.

 

  • Garten- und Landschaftsbau: Das Anlegen von Gärten, Terrassen oder Wegen gehört zu den Arbeiten, die ebenfalls in Eigenleistung möglich sind.

 

Arbeiten, die Fachwissen erfordern

 

Für bestimmte Bauabschnitte sind Fachkenntnisse und spezielle Genehmigungen erforderlich. Diese Arbeiten dürfen nicht als Eigenleistung erbracht werden:

 

  • Elektroinstallation: Sämtliche Arbeiten an elektrischen Anlagen müssen von einem Elektrofachbetrieb durchgeführt und abgenommen werden. Hier besteht Lebensgefahr, wenn Arbeiten unsachgemäß ausgeführt werden.

 

  • Sanitärinstallation: Auch die Verlegung von Wasserleitungen, Abwasserrohren und Heizungsanlagen gehört in die Hände von Fachleuten.

 

  • Heizungsinstallation: Gas-, Öl- oder Pelletheizungen müssen fachgerecht installiert werden, um die Sicherheit des Gebäudes zu gewährleisten. Hier sind strenge Vorschriften einzuhalten.

 

 

Eigenleistung und Bauversicherungen

 

Eigenleistungen müssen in der Bauplanung berücksichtigt und auch bei den Bauversicherungen angegeben werden. Dies betrifft insbesondere die Bauherrenhaftpflichtversicherung, die Schäden absichert, die durch fehlerhafte Eigenleistung oder Unfälle auf der Baustelle entstehen könnten. Auch die Bauleistungsversicherung kann in Fällen von Eigenleistungen angepasst werden, um etwaige Schäden oder Mängel während der Bauphase abzusichern.

 

Vorteile der Anrechnung von Eigenleistung

 

Die Anrechnung von Eigenleistung wirkt sich in mehrfacher Hinsicht positiv aus:

 

  • Kostenersparnis: Du sparst dir die Lohnkosten für Handwerker, was vor allem bei einfachen Arbeiten erhebliche Beträge ausmachen kann.

 

  • Steuerliche Vorteile: In bestimmten Fällen kannst du die Materialkosten für Eigenleistungen steuerlich geltend machen, wenn diese nachweislich im Rahmen des Hausbaus angefallen sind.

 

  • Erhöhung der Eigenkapitalquote: In manchen Fällen wird die erbrachte Eigenleistung von Banken als zusätzliches Eigenkapital bei der Baufinanzierung angerechnet. Dies kann dir bessere Konditionen bei der Baufinanzierung verschaffen.

 

Es ist ratsam, sich vor Beginn des Baus genau darüber zu informieren, welche Arbeiten du selbst ausführen darfst und welche zwingend von Fachkräften übernommen werden müssen. Ein guter Austausch mit Architekten, Bauleitern oder Handwerkern hilft, die Eigenleistungen richtig einzuordnen und mögliche Probleme zu vermeiden.

Was spart man durch Eigenleistung?

Durch Eigenleistung kannst du beim Hausbau viel Geld sparen. Das liegt daran, dass die Kosten für Handwerksdienstleistungen oft einen erheblichen Teil der Gesamtkosten ausmachen. Wenn du Arbeiten selbst übernimmst, sparst du die Lohnkosten der Fachleute, was besonders bei einfachen Aufgaben wie Maler- und Tapezierarbeiten oder dem Verlegen von Bodenbelägen ins Gewicht fällt.

 

Kostenersparnis durch Eigenleistung

 

Die Höhe der Einsparung hängt von verschiedenen Faktoren ab:

 

  • Art der Arbeit: Einfache Tätigkeiten wie Streichen oder das Verlegen von Laminat bieten ein hohes Sparpotenzial, da sie wenig Fachwissen erfordern und in der Regel schnell erlernbar sind.

 

  • Umfang der Eigenleistung: Je mehr du selbst machst, desto größer ist das Einsparpotenzial. Wenn du beispielsweise auch Arbeiten wie die Dämmung oder das Verlegen von Fliesen übernimmst, können die Einsparungen erheblich sein.

 

  • Lohnkosten der Handwerker: In Deutschland können Handwerkerstundensätze je nach Region und Gewerk zwischen 40 und 70 Euro oder sogar höher liegen. Selbst wenn du nur 100 Stunden Eigenleistung erbringst, kannst du damit schnell mehrere Tausend Euro einsparen.

 

 

Realistische Einschätzung der Einsparungen

 

Es ist jedoch wichtig, die potenziellen Einsparungen realistisch zu betrachten. Zwar sparst du durch Eigenleistung die Lohnkosten, aber du musst immer noch für Material und Werkzeuge aufkommen.

 

Diese Kosten sollten in die Gesamtrechnung einfließen. Oft sind die Materialkosten vergleichsweise gering, aber bei bestimmten Arbeiten – wie dem Fliesenlegen oder dem Verlegen von Parkett – können hochwertige Materialien einen beträchtlichen Teil des Budgets beanspruchen.

 

Zeitaufwand und Eigenleistung

 

Neben den finanziellen Aspekten solltest du auch den Zeitaufwand bedenken. Bauarbeiten in Eigenleistung kosten Zeit, und du musst möglicherweise nach Feierabend oder am Wochenende arbeiten, was zu einer erheblichen Belastung führen kann.

 

Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Eigenleistungen zu Bauverzögerungen führen, wenn die Arbeiten langsamer vorankommen als geplant. In einem Bauprojekt, in dem Zeit eine entscheidende Rolle spielt, können solche Verzögerungen Kosten verursachen – z.B. durch die Verlängerung der Bauzeit oder Verzugszinsen bei der Baufinanzierung.

 

Finanzielle Vorteile durch Eigenkapitalanrechnung

 

In vielen Fällen kann die Eigenleistung auch als Eigenkapital bei der Baufinanzierung angerechnet werden. Banken akzeptieren oft einen bestimmten Prozentsatz der Eigenleistung als Nachweis deiner Investition in das Bauvorhaben. Dadurch kann sich deine Eigenkapitalquote erhöhen, was dir möglicherweise bessere Zinsen und Konditionen für deine Baufinanzierung einbringt.

 

Typischerweise akzeptieren Banken etwa 10 bis 15 Prozent der Gesamtkosten als Eigenleistung. Es lohnt sich, vorab mit deiner Bank über diese Möglichkeit zu sprechen.

 

Steuerliche Aspekte

 

Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du auch steuerliche Vorteile aus deiner Eigenleistung ziehen. So kannst du die Materialkosten als haushaltsnahe Handwerkerleistungen teilweise von der Steuer absetzen.

 

Wichtig ist dabei, dass du die Belege für den Materialeinkauf gut aufbewahrst und diese bei der Steuererklärung angibst. Die genauen Regelungen dazu solltest du mit einem Steuerberater abklären, um sicherzugehen, dass du alle potenziellen Steuervorteile ausschöpfst.

 

Fazit

 

Eigenleistung kann dir eine erhebliche Kostenersparnis beim Hausbau bringen, vor allem, wenn du einfache Tätigkeiten selbst übernimmst. Allerdings sollte der Zeitaufwand und die damit verbundene Belastung nicht unterschätzt werden. Durch gute Planung und eine realistische Selbsteinschätzung kannst du nicht nur Geld sparen, sondern auch stolz auf dein eigenes handwerkliches Geschick sein.

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Was darf man am Haus alles selber bauen?

Beim Hausbau stellt sich oft die Frage: „Was darf ich eigentlich selbst machen?“ In Deutschland gibt es klare gesetzliche Vorgaben, die regeln, welche Arbeiten du als Laie selbst übernehmen darfst und welche zwingend von Fachkräften ausgeführt werden müssen.

Diese Regelungen dienen vor allem dem Schutz vor Unfällen und der Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Ausführung, insbesondere bei Arbeiten, die mit Gas, Strom und Wasser zu tun haben.

 

Arbeiten, die in Eigenleistung ausgeführt werden dürfen

 

Es gibt viele Arbeiten, die ohne rechtliche oder fachliche Einschränkungen selbst durchgeführt werden können. Diese sind meist weniger sicherheitsrelevant oder erfordern keine speziellen Zulassungen:

 

  • Maler- und Tapezierarbeiten: Hier gibt es keinerlei Einschränkungen. Jeder kann selbst streichen oder tapezieren, ohne Genehmigungen oder besondere Kenntnisse zu benötigen.

 

  • Bodenbeläge verlegen: Ob Laminat, Parkett, Teppich oder Fliesen – das Verlegen von Bodenbelägen kannst du problemlos selbst übernehmen. Wichtig ist hierbei eine gründliche Vorbereitung des Untergrunds und die Beachtung der Verlegeanleitungen der Hersteller.

 

  • Garten- und Außenarbeiten: Das Anlegen von Wegen, Beeten, Zäunen oder Terrassen fällt ebenfalls in den Bereich der Eigenleistung. Hier gibt es kaum Einschränkungen, es sei denn, es handelt sich um baurechtlich relevante Konstruktionen wie Gartenhäuser ab einer bestimmten Größe.

 

  • Wärmedämmung: Die Dämmung von Dachböden oder Wänden ist in den meisten Fällen in Eigenregie durchführbar. Allerdings solltest du dich genau über die Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) informieren, damit die Dämmung den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

 

 

Arbeiten, die zwingend von Fachkräften durchgeführt werden müssen

 

Bei bestimmten Bauarbeiten sind in Deutschland gesetzliche Regelungen zu beachten, die sicherstellen, dass sicherheitsrelevante Arbeiten nur von ausgebildeten Fachkräften durchgeführt werden. Dazu gehören insbesondere Arbeiten an:

 

  • Elektroinstallationen: Arbeiten an der elektrischen Anlage eines Hauses sind streng reguliert. Du darfst kleinere Aufgaben wie das Anbringen von Steckdosen oder Lichtschaltern selbst durchführen, die Verlegung von Stromleitungen oder das Anschließen des Stromnetzes muss jedoch von einem Elektriker erledigt werden.

    Dies ist in der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) festgelegt, da Fehler bei der Elektroinstallation zu Bränden oder lebensgefährlichen Unfällen führen können.

 

  • Sanitärinstallation: Auch hier dürfen Laien nur eingeschränkte Arbeiten durchführen. Das Verlegen von Wasser- und Abwasserleitungen muss von einem Fachbetrieb übernommen werden, um die einwandfreie Funktion und Dichtheit des Systems zu garantieren. Die korrekte Installation ist insbesondere aus hygienischen Gründen und zur Vermeidung von Wasserschäden von großer Bedeutung.

 

  • Heizungsbau: Arbeiten an Heizungsanlagen, insbesondere an Gas- oder Ölheizungen, sind besonders gefährlich und dürfen ausschließlich von zugelassenen Fachkräften durchgeführt werden. Hier sind gesetzliche Regelungen zum Schutz vor Gaslecks oder Explosionen relevant.

 

  • Statikrelevante Arbeiten: Sämtliche Arbeiten, die die Tragfähigkeit eines Gebäudes beeinflussen könnten, wie das Einziehen von Wänden oder das Entfernen tragender Bauteile, müssen von Fachleuten geplant und durchgeführt werden. Ein falscher Eingriff in die Statik kann fatale Folgen haben.

 

Rechtliche und baurechtliche Einschränkungen

 

Neben den handwerklichen Arbeiten gibt es auch baurechtliche Vorgaben, die du beachten musst, wenn du Eigenleistungen erbringen möchtest:

 

  • Genehmigungspflichtige Bauarbeiten: Manche Bauvorhaben, wie der Bau eines Carports, Gartenhauses oder einer Terrasse, unterliegen bestimmten Genehmigungspflichten. Informiere dich bei deinem örtlichen Bauamt, ob für dein Vorhaben eine Baugenehmigung erforderlich ist.

 

  • Abnahmen durch Fachleute: Für einige Arbeiten, wie Elektro- und Sanitärinstallationen, kann es erforderlich sein, dass ein Fachmann die durchgeführten Arbeiten abnimmt, auch wenn sie in Teilen selbst ausgeführt wurden. Dies dient der Sicherheit und der Einhaltung gesetzlicher Standards.

 

 

Sicherheitsaspekte bei Eigenleistungen

 

Auch bei Arbeiten, die du selbst durchführen darfst, ist die Sicherheit ein zentrales Thema. Achte darauf, geeignete Schutzkleidung zu tragen, insbesondere bei Arbeiten mit Chemikalien oder Maschinen.

Bei Arbeiten auf Leitern oder Gerüsten solltest du zudem auf eine sichere Standfläche und die richtige Absicherung achten, um Unfälle zu vermeiden. Nicht zuletzt ist es sinnvoll, deine Eigenleistungen in einer Bauherrenhaftpflichtversicherung abzusichern, falls durch deine Arbeiten Schäden am Bauwerk oder bei Dritten entstehen.

 

Fazit

 

Es gibt zahlreiche Arbeiten am Haus, die du in Eigenleistung durchführen darfst und die dir dabei helfen können, Kosten zu sparen. Besonders bei Malerarbeiten, Bodenbelägen oder der Garten- und Außengestaltung sind deinen eigenen Ideen und Fähigkeiten kaum Grenzen gesetzt.

Allerdings ist es wichtig, sich über gesetzliche Vorgaben und sicherheitsrelevante Arbeiten gut zu informieren. Arbeiten an der Elektrik, dem Sanitärbereich oder der Heizung gehören in die Hände von Fachleuten, um Gefahren zu vermeiden und den gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen.

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Wie berechnet man die Eigenleistung beim Hausbau?

Die Berechnung der Eigenleistung beim Hausbau ist ein wichtiger Schritt, um eine realistische Einschätzung darüber zu bekommen, welche Ersparnisse tatsächlich möglich sind. Dabei geht es nicht nur darum, die reinen Arbeitsstunden zu kalkulieren, sondern auch Materialkosten, Zeitaufwand und eventuelle Zusatzkosten wie Werkzeug oder Versicherungen mit einzubeziehen.

In der Regel wird die Eigenleistung in Prozent der gesamten Baukosten angegeben und kann auch als Eigenkapital bei der Baufinanzierung berücksichtigt werden.

 

Schrittweise Kalkulation der Eigenleistung

Um die Eigenleistung genau zu berechnen, kannst du folgendermaßen vorgehen:

 

  1. Liste der Eigenleistungen erstellen: Notiere dir alle Arbeiten, die du selbst ausführen möchtest. Typische Aufgaben sind z.B. Malerarbeiten, Bodenverlegung, Dämmarbeiten oder der Garten- und Landschaftsbau. Wichtig ist, dass du genau abgrenzen kannst, welche Arbeiten du selbst übernehmen kannst und welche du besser den Profis überlässt.

  2. Stundenschätzung: Für jede der Arbeiten musst du den Zeitaufwand abschätzen. Hier ist es hilfreich, sich mit Bauprofis oder anderen Bauherren auszutauschen, um realistische Werte zu bekommen. Eine typische Faustregel ist, dass du als Laie etwa doppelt so lange brauchst wie ein Profi. Wenn du beispielsweise 40 Stunden für das Fliesenlegen kalkulierst, könntest du als Laie 80 Stunden einplanen.

  3. Stundensatz festlegen: Der Stundensatz eines Handwerkers liegt in Deutschland je nach Region und Gewerk zwischen 40 und 70 Euro. Für die Berechnung der Eigenleistung kannst du diesen Stundensatz als Grundlage nehmen. Wenn du also z.B. 100 Stunden für eine Arbeit ansetzt und der Stundensatz eines Handwerkers bei 50 Euro liegt, ergibt sich eine Ersparnis von 5.000 Euro.

  4. Materialkosten berücksichtigen: Obwohl du Arbeitskosten sparst, fallen Materialkosten weiterhin an. Diese solltest du genau berechnen und von der Gesamtersparnis abziehen. Auch die Anschaffung von Werkzeugen oder Geräten, die du benötigst, sollte in die Kalkulation einfließen. Teilweise kannst du Werkzeuge aber auch leihen, was die Kosten reduziert.

  5. Zusätzliche Kosten einkalkulieren: Manchmal entstehen durch Eigenleistungen zusätzliche Kosten. Dies können Verzögerungen im Bauablauf sein, die dazu führen, dass andere Arbeiten später starten können, oder auch die Notwendigkeit, nachträglich Fachleute für Korrekturen zu beauftragen, falls die Qualität der Eigenleistung nicht den Anforderungen entspricht.

 

Beispielrechnung für Eigenleistung

Angenommen, du möchtest folgende Arbeiten selbst ausführen:

  • Malerarbeiten: 150 Stunden, Handwerker-Stundensatz 45 Euro = Ersparnis 6.750 Euro.

 

  • Bodenverlegung: 100 Stunden, Handwerker-Stundensatz 50 Euro = Ersparnis 5.000 Euro.

 

  • Garten- und Außenarbeiten: 80 Stunden, Handwerker-Stundensatz 40 Euro = Ersparnis 3.200 Euro.

 

Insgesamt ergibt sich eine potenzielle Ersparnis von 14.950 Euro. Davon musst du die Materialkosten abziehen, die beispielsweise bei 3.500 Euro liegen könnten. Die tatsächliche Ersparnis durch deine Eigenleistung würde also bei etwa 11.450 Euro liegen.

 

Finanzielle Anrechnung der Eigenleistung

In vielen Fällen akzeptieren Banken einen Teil der Eigenleistung als Eigenkapital. Dies kann dir helfen, bessere Konditionen bei der Baufinanzierung zu erhalten. Üblich ist, dass bis zu 15 Prozent der Baukosten als Eigenleistung anerkannt werden.

Wenn du also eine Baufinanzierung über 300.000 Euro planst und Eigenleistungen im Wert von 30.000 Euro erbringst, könnte dies als Eigenkapital gelten, was deine Bonität gegenüber der Bank verbessert.

 

Steuerliche Aspekte

Materialkosten für Eigenleistungen können unter bestimmten Umständen steuerlich geltend gemacht werden. Dazu zählen Kosten für Handwerksleistungen, die direkt am Haus anfallen. Die genaue steuerliche Behandlung hängt jedoch von vielen Faktoren ab, sodass es ratsam ist, einen Steuerberater zu konsultieren, um alle potenziellen Vorteile auszuschöpfen.

 

Fazit

Die Berechnung der Eigenleistung ist ein wichtiger Schritt, um den finanziellen Nutzen dieser Arbeiten realistisch abzuschätzen. Durch eine genaue Planung, die Berücksichtigung der eigenen Fähigkeiten und die Einbindung professioneller Unterstützung, wenn nötig, kannst du nicht nur Geld sparen, sondern auch den Eigenkapitalanteil erhöhen. Damit ist Eigenleistung nicht nur ein Sparpotenzial, sondern kann auch die Finanzierung deines Hausbaus positiv beeinflussen.

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Nadine Oschmann

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