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Wie kauft man ein Haus

Wie kauft man ein Haus - die wichtigsten Schritte

Nadine Oschmann

Nadine Oschmann

Redakteurin für Immobilien und Finanzierungen

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📖 Inhaltsverzeichnis

Budgetplanung und Finanzierung

Beim Kauf eines Hauses ist die Budgetplanung der erste und entscheidende Schritt. Bevor du dich auf die Suche nach deiner Traumimmobilie machst, musst du genau wissen, wie viel Geld dir zur Verfügung steht und welche finanziellen Belastungen du langfristig tragen kannst. Dabei spielen Eigenkapital, Finanzierungsoptionen und die Gesamtkosten eine zentrale Rolle.

Eigenkapital und Finanzierungsmöglichkeiten

Eigenkapital ist der Betrag, den du ohne Kredit aufbringen kannst. Idealerweise solltest du mindestens 10 % des Kaufpreises als Eigenkapital mitbringen, um bessere Konditionen bei der Bank zu erhalten. Ein höheres Eigenkapital verringert das Risiko für die Bank und ermöglicht dir günstigere Zinssätze.

Neben dem Eigenkapital benötigst du in den meisten Fällen eine Finanzierung durch ein Hypothekendarlehen. Es gibt verschiedene Arten von Darlehen, darunter:

  • Annuitätendarlehen: Die häufigste Form, bei der du über die gesamte Laufzeit gleichbleibende Raten zahlst, die aus Zins- und Tilgungsanteilen bestehen.

 

  • Volltilgerdarlehen: Hierbei ist die Darlehenssumme am Ende der Laufzeit komplett abbezahlt. Die monatlichen Raten sind höher, aber dafür hast du am Ende der Laufzeit keine Restschuld.

 

  • KfW-Darlehen: Diese staatlich geförderten Darlehen bieten besonders günstige Konditionen, insbesondere wenn du energetisch sanieren oder eine energieeffiziente Immobilie erwerben möchtest.

 

Zinssätze und Bedingungen

Die Zinssätze für Hypothekendarlehen variieren je nach Bank und Marktlage. In den letzten Jahren waren die Zinsen in Deutschland historisch niedrig, was den Immobilienkauf attraktiv gemacht hat. Du solltest aber beachten, dass sich die Zinsen ändern können und dies deine monatliche Belastung beeinflussen könnte.

Ein Beispiel: Angenommen, du nimmst ein Darlehen über 300.000 Euro auf, bei einem Zinssatz von 1,5 % und einer anfänglichen Tilgung von 2 %. Deine monatliche Rate würde dann bei etwa 875 Euro liegen. Wenn die Zinsen auf 2 % steigen, erhöht sich die Rate auf etwa 1.000 Euro.

Zusätzliche Kosten

Neben dem Kaufpreis des Hauses fallen noch weitere Kosten an, die du in deiner Budgetplanung berücksichtigen musst:

  • Notarkosten: Diese betragen etwa 1,5 % des Kaufpreises.

 

  • Maklerprovision: In den meisten Bundesländern beträgt diese 3,57 % vom Kaufpreis, wenn der Käufer die Provision zahlt.

 

  • Grunderwerbsteuer: Diese variiert je nach Bundesland zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises.

 

Ein Beispiel: Bei einem Hauskaufpreis von 400.000 Euro fallen zusätzlich etwa 8.000 Euro Notarkosten, 14.280 Euro Maklerprovision (sofern zutreffend) und bis zu 26.000 Euro Grunderwerbsteuer an. Insgesamt musst du also mit Zusatzkosten von bis zu 48.280 Euro rechnen.

Diese Kosten solltest du entweder aus deinem Eigenkapital oder durch eine separate Finanzierung abdecken.

Haushaltsrechnung und langfristige Planung

Bevor du dich für ein Darlehen entscheidest, solltest du eine detaillierte Haushaltsrechnung aufstellen. Diese beinhaltet:

  • Einnahmen: Gehalt, Mieteinnahmen, Kindergeld etc.
  • Ausgaben: Lebenshaltungskosten, Versicherungen, laufende Kredite

Beispiele für Lebenshaltungskosten sind:

  • Lebensmittel: ca. 300-500 Euro/Monat
  • Versicherungen: ca. 200 Euro/Monat
  • Mobilität (ÖPNV, Auto): ca. 150-300 Euro/Monat

So erhältst du einen Überblick darüber, wie viel Geld dir monatlich für die Kreditrate zur Verfügung steht. Plane auch einen Puffer für unvorhergesehene Ausgaben ein.

Eine sorgfältige Budgetplanung stellt sicher, dass du den Hauskauf und die monatlichen Belastungen langfristig stemmen kannst, ohne dass dein Lebensstandard darunter leidet. 

Immobiliensuche

Die Immobiliensuche ist ein zentraler Schritt auf dem Weg zu deinem Eigenheim. Dabei spielen sowohl die Lage als auch die individuellen Anforderungen an die Immobilie eine entscheidende Rolle. Eine systematische Vorgehensweise hilft dir, die passende Immobilie zu finden und Fehlentscheidungen zu vermeiden.

Auswahl der richtigen Lage

Die Lage ist einer der wichtigsten Faktoren beim Immobilienkauf, da sie den Wert der Immobilie maßgeblich beeinflusst. Bei der Auswahl der Lage solltest du folgende Punkte berücksichtigen:

  • Infrastruktur: Ist die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, Autobahnen oder Flughäfen gut? Gibt es Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Schulen und Kitas in der Nähe?

 

  • Umgebung: Liegt die Immobilie in einer ruhigen Wohngegend oder in einem belebten Stadtteil? Wie ist die Nachbarschaft? Gibt es Parks oder Grünflächen?

 

  • Entwicklungspotenzial: Wie wird sich die Lage in den kommenden Jahren entwickeln? Sind Baumaßnahmen oder Stadtentwicklungsprojekte geplant, die den Wert der Immobilie steigern könnten?

 

Beispiel: Wenn du in einer Stadt wie München oder Hamburg ein Haus kaufen möchtest, sind die Preise aufgrund der hohen Nachfrage und der attraktiven Lage meist höher als in ländlichen Gebieten. In diesen Städten zahlst du oft mehr pro Quadratmeter, hast aber auch die Möglichkeit, von einer stabilen oder sogar steigenden Wertentwicklung zu profitieren.

Kriterien für die Auswahl des passenden Hauses

Neben der Lage spielen deine persönlichen Anforderungen an die Immobilie eine zentrale Rolle. Überlege dir, was dir bei deinem zukünftigen Zuhause wichtig ist:

  • Größe und Raumaufteilung: Wie viele Zimmer benötigst du? Ist ein Arbeitszimmer erforderlich? Soll das Haus einen Keller haben?

 

  • Zustand der Immobilie: Möchtest du ein neuwertiges Haus kaufen oder kommt auch ein sanierungsbedürftiges Objekt in Frage? Ein älteres Haus kann günstiger sein, erfordert aber möglicherweise hohe Renovierungskosten.

 

  • Ausstattung: Welche Anforderungen hast du an die Ausstattung? Soll die Immobilie über eine Einbauküche, Fußbodenheizung oder eine Garage verfügen?

 

Ein Beispiel: Wenn du eine Familie mit zwei Kindern hast, sind mindestens drei Schlafzimmer und zwei Badezimmer sinnvoll. Wenn du im Homeoffice arbeitest, ist ein separates Arbeitszimmer von Vorteil. Achte auch darauf, ob der Garten groß genug ist, falls du Wert auf Außenfläche legst.

 

Nutzung von Immobilienportalen und Maklern

Die Immobiliensuche erfolgt heute überwiegend online über Immobilienportale. Dort kannst du gezielt nach Häusern suchen, die deinen Kriterien entsprechen. Die Suchfunktionen ermöglichen es dir, nach Lage, Preis, Größe und weiteren Merkmalen zu filtern.

Ein Beispiel: Du kannst in der Suche eingeben, dass du ein Haus in einer bestimmten Postleitzahl mit mindestens 120 Quadratmetern Wohnfläche und einem Kaufpreis von maximal 500.000 Euro suchst. So erhältst du eine Liste mit passenden Objekten.

Zusätzlich zur Online-Suche kann es sinnvoll sein, einen Makler einzuschalten. Makler kennen den lokalen Markt oft besser und haben Zugang zu Immobilien, die noch nicht öffentlich angeboten werden. Beachte jedoch, dass für die Dienste eines Maklers in der Regel eine Provision anfällt, die in den meisten Fällen vom Käufer zu zahlen ist.

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Besichtigung und Bewertung

Die Besichtigung und Bewertung der Immobilie sind entscheidende Schritte, um sicherzustellen, dass du eine fundierte Kaufentscheidung triffst. Dabei geht es darum, den Zustand des Hauses genau zu prüfen und mögliche Kosten für Renovierungen oder Reparaturen realistisch einzuschätzen.

Wichtige Aspekte bei der Hausbesichtigung

Eine gründliche Besichtigung ist unerlässlich, um den Zustand der Immobilie zu beurteilen. Achte dabei auf folgende Punkte:

  • Bausubstanz: Ist das Mauerwerk in gutem Zustand? Gibt es Risse, Feuchtigkeit oder Schimmelbefall? Diese können auf strukturelle Probleme hinweisen.

 

  • Dach und Fassade: Prüfe den Zustand des Daches und der Fassade. Schäden am Dach können teuer in der Reparatur sein und sollten nicht unterschätzt werden.

 

  • Fenster und Türen: Sind die Fenster und Türen dicht und in gutem Zustand? Alte Fenster können zu hohen Heizkosten führen und sollten gegebenenfalls erneuert werden.

 

  • Heizung und Sanitäranlagen: Funktionieren die Heizungsanlage und die Sanitäranlagen einwandfrei? Alte Heizsysteme können ineffizient sein und sollten modernisiert werden.

 

  • Elektrik: Ist die Elektrik auf dem neuesten Stand? Alte Leitungen können ein Sicherheitsrisiko darstellen und müssen möglicherweise erneuert werden.

 

Ein Beispiel: Wenn du bei der Besichtigung eines Hauses feststellst, dass die Fenster und Türen undicht sind und das Dach Schäden aufweist, musst du mit hohen Sanierungskosten rechnen. Diese sollten in deine Kaufentscheidung einfließen.

 

Einschaltung eines Gutachters

Ein unabhängiger Gutachter kann dir helfen, den Zustand der Immobilie professionell zu bewerten. Besonders bei älteren Häusern oder wenn du dir unsicher bist, ist es ratsam, einen Gutachter hinzuzuziehen.

Dieser erstellt ein Gutachten, das den tatsächlichen Wert der Immobilie sowie eventuelle Mängel und Sanierungsbedarf aufzeigt. Die Kosten für ein solches Gutachten liegen in der Regel zwischen 1.000 und 2.500 Euro, abhängig von der Größe und dem Zustand der Immobilie.

Ein Beispiel: Ein Gutachter könnte feststellen, dass die Bausubstanz in Ordnung ist, aber das Dach in den nächsten fünf Jahren erneuert werden muss. Diese Information hilft dir, die zukünftigen Kosten besser einzuschätzen und bei der Preisverhandlung einen Abschlag zu fordern.

Verhandlungstaktiken beim Kaufpreis

Wenn du nach der Besichtigung und Bewertung der Meinung bist, dass der aufgerufene Preis zu hoch ist, kannst du versuchen, diesen zu verhandeln. Dabei helfen dir folgende Taktiken:

  • Mängel ansprechen: Weisen Mängel oder notwendige Renovierungen nach und nutze diese als Argument, um den Preis zu senken.

 

  • Vergleichsobjekte anführen: Recherchiere vergleichbare Immobilien in der gleichen Lage und nutze diese als Referenz, um einen niedrigeren Preis zu fordern.

 

  • Finanzierung als Argument: Wenn du eine schnelle und unkomplizierte Finanzierung nachweisen kannst, kann das für den Verkäufer ein Anreiz sein, mit dem Preis entgegenzukommen.

 

Ein Beispiel: Du könntest argumentieren, dass du aufgrund der notwendigen Dachsanierung einen Preisnachlass von 10.000 Euro forderst, um diese Kosten abzudecken. Alternativ kannst du anbieten, den Kauf schnell abzuwickeln, wenn der Verkäufer im Gegenzug mit dem Preis heruntergeht.

Bei Baufi Deutschland unterstützen wir dich gerne dabei, die besten Konditionen für deine individuelle Situation zu finden. 

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Rechtliche Aspekte

Beim Kauf eines Hauses in Deutschland sind verschiedene rechtliche Aspekte zu beachten, um einen sicheren und rechtlich einwandfreien Ablauf zu gewährleisten.

Dies betrifft vor allem die Prüfung des Kaufvertrags, die Bedeutung des Grundbuchs und der Grundschuld sowie die Rechte und Pflichten des Käufers.

Prüfung des Kaufvertrags

Der Kaufvertrag ist das zentrale Dokument beim Hauskauf und regelt alle wichtigen Details des Kaufgeschäfts. In Deutschland muss der Kaufvertrag notariell beurkundet werden.

Dies bedeutet, dass der Vertrag von einem Notar erstellt und bei einem Notartermin von beiden Parteien unterzeichnet wird. Vor der Unterzeichnung solltest du den Kaufvertrag sorgfältig prüfen oder von einem Rechtsanwalt prüfen lassen.

Wichtige Punkte im Kaufvertrag sind:

  • Kaufpreis: Der vereinbarte Kaufpreis sowie die Zahlungsmodalitäten.

 

  • Übergabetermin: Das Datum, an dem die Immobilie an dich übergeht.

 

  • Belastungen: Eventuelle Belastungen wie Grundschulden oder Hypotheken, die auf der Immobilie liegen und vom Verkäufer abzulösen sind.

 

  • Gewährleistungen: Regelungen zu Mängeln, die nach dem Kauf auftreten können.

 

Ein Beispiel: Sollte der Verkäufer im Kaufvertrag versichern, dass keine versteckten Mängel vorhanden sind, du aber nach dem Kauf erhebliche Mängel entdeckst, kannst du unter Umständen Schadensersatz verlangen.

 

Bedeutung von Grundbuch und Grundschuld

Das Grundbuch ist ein öffentliches Register, in dem alle rechtlichen Verhältnisse einer Immobilie festgehalten sind. Es gibt Auskunft über:

  • Eigentümer: Wer ist der aktuelle Eigentümer der Immobilie?

 

  • Grundpfandrechte: Sind Hypotheken oder Grundschulden eingetragen, die den Wert der Immobilie belasten?

 

  • Baulasten: Gibt es rechtliche Verpflichtungen, die auf dem Grundstück lasten, wie Wegerechte oder Bebauungsauflagen?

 

Ein Beispiel: Wenn im Grundbuch eine Grundschuld zugunsten einer Bank eingetragen ist, bedeutet dies, dass der Verkäufer diese Belastung ablösen muss, bevor die Immobilie lastenfrei an dich übergeht. Der Notar wird die Grundbuchänderung veranlassen, nachdem der Kaufpreis bezahlt wurde.

Rechte und Pflichten des Käufers

Als Käufer hast du bestimmte Rechte und Pflichten, die du im Auge behalten solltest:

  • Rechte:

    • Einsichtnahme in das Grundbuch: Du hast das Recht, vor dem Kauf das Grundbuch einzusehen, um sicherzustellen, dass keine unbekannten Belastungen oder Einschränkungen bestehen.
    • Gewährleistungsansprüche: Sollten nach dem Kauf versteckte Mängel auftreten, die nicht im Kaufvertrag erwähnt wurden, kannst du unter bestimmten Umständen Gewährleistungsansprüche geltend machen.


  • Pflichten:

    • Zahlung des Kaufpreises: Du bist verpflichtet, den Kaufpreis fristgerecht zu zahlen, wie es im Kaufvertrag vereinbart wurde.
    • Übernahme der Nebenkosten: Als Käufer trägst du die Kosten für den Notar, die Grundbucheintragung und die Grunderwerbsteuer. Diese Nebenkosten betragen in der Regel 7-10 % des Kaufpreises.


Ein Beispiel: Angenommen, du kaufst eine Immobilie und stellst nach dem Einzug fest, dass das Dach undicht ist und der Verkäufer diesen Mangel verschwiegen hat. In diesem Fall kannst du, abhängig von den vertraglichen Regelungen, Schadensersatz fordern oder eine Minderung des Kaufpreises verlangen.

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Kaufprozess und Abwicklung

Der Kaufprozess und die Abwicklung eines Immobilienkaufs sind komplexe Vorgänge, die mehrere Schritte umfassen. Von der Besichtigung über die Preisverhandlung bis hin zur endgültigen Übergabe der Immobilie an den neuen Eigentümer müssen zahlreiche rechtliche und organisatorische Aspekte beachtet werden.

 

Ablauf des Kaufprozesses

 

Der Kaufprozess beginnt mit der Immobiliensuche und endet mit der Übergabe der Immobilie. Hier sind die wichtigsten Schritte im Überblick:

 

  • Besichtigung: Nachdem du eine passende Immobilie gefunden hast, steht die Besichtigung an. Hier prüfst du den Zustand der Immobilie und entscheidest, ob sie deinen Vorstellungen entspricht.

 

  • Preisverhandlung: Nach der Besichtigung führst du Verhandlungen mit dem Verkäufer über den Kaufpreis. Mängel, die du entdeckt hast, können ein Verhandlungsargument sein.

 

  • Finanzierung: Wenn der Kaufpreis feststeht, sicherst du die Finanzierung ab. Dies beinhaltet die Prüfung deines Kreditantrags und die Zusage der Bank.

 

  • Notarvertrag: Der Kaufvertrag wird notariell beurkundet. Der Notar prüft alle notwendigen Unterlagen und sorgt dafür, dass der Vertrag rechtlich einwandfrei ist.

 

  • Grundbuch und Zahlung: Nach der Unterzeichnung des Kaufvertrags erfolgt die Eintragung ins Grundbuch und die Zahlung des Kaufpreises. Der Notar beantragt die Umschreibung im Grundbuch auf deinen Namen.

 

  • Übergabe: Sobald der Kaufpreis gezahlt und die Grundbuchumschreibung abgeschlossen ist, erfolgt die Übergabe der Immobilie. Hierbei wird das Übergabeprotokoll erstellt, in dem der Zustand der Immobilie festgehalten wird.

 

Ein Beispiel: Der gesamte Kaufprozess kann mehrere Monate dauern, besonders wenn es zu Verzögerungen bei der Finanzierung oder bei der Grundbucheintragung kommt. Es ist wichtig, während des gesamten Prozesses eng mit dem Notar, der Bank und dem Verkäufer zusammenzuarbeiten, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

 

Wichtige Fristen und Formalitäten

 

Im Kaufprozess gibt es zahlreiche Fristen und Formalitäten, die eingehalten werden müssen. Dazu gehören:

 

  • Zahlungsfristen: Der Kaufpreis muss in der Regel innerhalb einer im Kaufvertrag festgelegten Frist gezahlt werden, meist innerhalb von 4-6 Wochen nach der Unterzeichnung des Vertrags.

 

  • Fristen für die Grundbucheintragung: Nach Zahlung des Kaufpreises wird der Notar die Grundbuchumschreibung veranlassen. Die Eintragung kann mehrere Wochen dauern.

 

  • Grunderwerbsteuer: Diese Steuer muss innerhalb von einem Monat nach der Aufforderung durch das Finanzamt gezahlt werden. Die Grunderwerbsteuer ist Voraussetzung für die Umschreibung im Grundbuch.

 

Ein Beispiel: Wenn du den Kaufpreis nicht innerhalb der festgelegten Frist zahlst, kann der Verkäufer vom Kaufvertrag zurücktreten oder Verzugszinsen verlangen. Ebenso kann die Nichtzahlung der Grunderwerbsteuer dazu führen, dass die Immobilie nicht auf deinen Namen umgeschrieben wird.

 

Übergabe des Hauses und Übergabeprotokoll

 

Die Übergabe der Immobilie ist der letzte Schritt im Kaufprozess. Hierbei handelt es sich um den Zeitpunkt, an dem du die Schlüssel erhältst und das Haus offiziell in deinen Besitz übergeht.

 

Es ist wichtig, dass bei der Übergabe ein Übergabeprotokoll erstellt wird. In diesem Protokoll werden folgende Punkte festgehalten:

 

  • Zählerstände: Erfasse die aktuellen Stände von Wasser, Strom und Gas, um spätere Unstimmigkeiten bei den Abrechnungen zu vermeiden.

 

  • Zustand der Immobilie: Notiere etwaige Mängel oder Schäden, die du bei der Übergabe feststellst. Diese können später als Grundlage für eventuelle Schadensersatzansprüche dienen.

 

  • Übernommene Einbauten: Wenn du bestimmte Einbauten oder Möbel vom Verkäufer übernimmst, sollte dies ebenfalls im Protokoll festgehalten werden.

 

Ein Beispiel: Angenommen, bei der Übergabe stellst du fest, dass die Heizungsanlage defekt ist, obwohl sie im Kaufvertrag als funktionsfähig beschrieben wurde. In diesem Fall solltest du den Defekt im Übergabeprotokoll vermerken und den Verkäufer auffordern, den Schaden zu beheben oder die Kosten dafür zu übernehmen.

Nach dem Kauf

Nach dem Kauf einer Immobilie stehen noch einige wichtige Aufgaben an, die du erledigen musst, um sicherzustellen, dass alles reibungslos verläuft. Dazu gehören die Ummeldung bei Behörden und Versorgungsunternehmen, der Abschluss von Versicherungen sowie eventuelle Renovierungen und Modernisierungen.

Ummeldung bei Behörden und Versorgungsunternehmen

Nachdem du die Immobilie übernommen hast, musst du dich bei verschiedenen Stellen ummelden:

  • Einwohnermeldeamt: Innerhalb von zwei Wochen nach dem Umzug musst du dich beim Einwohnermeldeamt an deinem neuen Wohnsitz anmelden.

 

  • Versorgungsunternehmen: Informiere die Energieversorger (Strom, Gas, Wasser) über den Eigentümerwechsel und die neuen Zählerstände. Du musst neue Verträge abschließen oder bestehende Verträge übernehmen.

 

  • Grundsteuer: Das Finanzamt muss über den Eigentumswechsel informiert werden, damit die Grundsteuer künftig auf dich umgelegt wird.

 

  • Hausratversicherung: Falls du eine Hausratversicherung hast, solltest du diese auf die neue Adresse umschreiben lassen.

 

Ein Beispiel: Wenn du dich nicht rechtzeitig beim Einwohnermeldeamt ummeldest, kannst du mit einem Bußgeld rechnen. Auch bei den Versorgungsunternehmen kann es zu Problemen kommen, wenn die Verträge nicht rechtzeitig umgestellt werden, was zu einer Unterbrechung der Versorgung führen könnte.

Versicherung des Hauses

Nach dem Kauf solltest du sicherstellen, dass die Immobilie ausreichend versichert ist.

Wichtige Versicherungen sind:

  • Wohngebäudeversicherung: Diese Versicherung deckt Schäden an der Bausubstanz ab, die durch Feuer, Sturm, Hagel, Leitungswasser oder andere Gefahren entstehen. Sie ist in Deutschland eine der wichtigsten Versicherungen für Hauseigentümer.

 

  • Hausratversicherung: Diese Versicherung schützt das Inventar der Immobilie gegen Schäden durch Feuer, Einbruch, Vandalismus oder Naturkatastrophen.

 

  • Haftpflichtversicherung: Eine private Haftpflichtversicherung ist ratsam, falls Dritte durch Mängel an deinem Haus zu Schaden kommen, etwa durch herabfallende Dachziegel.

 

Ein Beispiel: Wenn du ein Haus in einer Region kaufst, die von Überschwemmungen bedroht ist, solltest du eine Elementarversicherung in Betracht ziehen, die zusätzliche Risiken wie Hochwasser und Erdrutsche abdeckt. Ohne diese Versicherung könntest du im Schadensfall auf hohen Kosten sitzen bleiben.

Planung und Durchführung von Renovierungen

Je nach Zustand der Immobilie können Renovierungen oder Modernisierungen notwendig sein. Dies betrifft vor allem ältere Gebäude, die möglicherweise nicht den aktuellen energetischen Standards entsprechen oder in denen es altersbedingte Schäden gibt.

Wichtige Maßnahmen können sein:

  • Dachsanierung: Ein undichtes Dach kann hohe Folgekosten verursachen. Eine Sanierung kostet je nach Größe und Aufwand zwischen 10.000 und 30.000 Euro.

 

  • Fassadendämmung: Um Heizkosten zu senken, ist eine Fassadendämmung sinnvoll. Die Kosten dafür liegen zwischen 100 und 200 Euro pro Quadratmeter.

 

  • Heizungsmodernisierung: Alte Heizungsanlagen sind oft ineffizient und sollten gegen moderne Systeme ausgetauscht werden. Die Kosten hierfür betragen etwa 7.000 bis 15.000 Euro, abhängig vom gewählten System.

 

Ein Beispiel: Wenn du ein Haus aus den 1960er Jahren kaufst, könnte es notwendig sein, das Dach zu erneuern und die Fassade zu dämmen, um den Energieverbrauch zu senken und den Wert der Immobilie zu steigern. Diese Maßnahmen sind oft förderfähig, z.B. durch KfW-Kredite oder Zuschüsse.

Fazit

Der Kauf einer Immobilie ist ein komplexer Prozess, der sorgfältige Planung und fundierte Entscheidungen erfordert. Von der Budgetplanung über die Immobiliensuche bis hin zur rechtlichen Abwicklung und den Schritten nach dem Kauf musst du zahlreiche Aspekte berücksichtigen.

Wir von Baufi Deutschland stehen dir gerne zur Seite. Klicke einfach auf den Button und buche dir ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch bei uns.

Nadine Oschmann

Nadine Oschmann

Redakteurin für Immobilien und Finanzierungen
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