Am 12. Dezember hat die EZB ihren letzten Zinsschritt für 2024 vollzogen und den Einlagenzins – den inzwischen wichtigsten Leitzins – erneut um einen Viertelprozentpunkt gesenkt, auf nunmehr 3,00%. Dies war am Markt erwartet worden und löste folglich kaum Überraschung aus.
Die Bauzinsen reagierten auf die Zinssenkung wenig verändert. Das aktuelle Zinsniveau bei Baufinanzierungen entspricht nahezu exakt dem vor der Zinssenkung. Baudarlehen mit 10 jähriger Zinsbindung sind derzeit zwischen 3,0 bis 3,8% Zinsen erhältlich – gute Bonität vorausgesetzt. Für längere Zinsbindungen darf man mit einem Zinsaufschlag von rund 0,15 Prozentpunkten pro Zehnjahreszeitraum rechnen.
In 2024 wurde damit der Tiefpunkt bei den Bauzinsen erreicht und viele, die ein Bauvorhaben planen oder eine Immobilie erwerben wollen, fragen sich, wie es im neuen Jahr mit den Bauzinsen wohl weiter geht.
Wichtig ist die weitere Entwicklung der Geldpolitik. Es wird erwartet, dass die EZB ihren Kurs der geldpolitischen Lockerung 2025 fortsetzen wird – wie sehr, darüber gehen die Meinungen aber auseinander.
Expertenprognosen für den EZB-Leitzins Ende 2025 bewegen sich in einer Bandbreite von 3,00% bis 2,25% Prozent – also von Zinsstagnation bis zu einem nochmal deutlich niedrigeren Zinsniveau. Auf jeden Fall dürfte die EZB bei weiteren Zinsschritten vorsichtig vorgehen. Es wird eher mit „kleinen Trippelschritten“ gerechnet.
Viel hängt vom Inflationspfad und von der Konjunktur ab. Auch die US-Geldpolitik ist ein nicht zu unterschätzender Einflussfaktor.
Angesichts dieser etwas „unklaren Gemengelage“ wird nicht damit gerechnet, dass die Bauzinsen in den nächsten Monaten nochmals deutlich nachgeben werden. Eher wird eine Seitwärtsbewegung ohne klare Richtung erwartet. Wer also mit seinem Vorhaben in der Hoffnung auf günstigere Konditionen wartet, könnte enttäuscht werden.
Das schließt nicht aus, dass es immer wieder mal vorteilhafte Zinsdellen oder besonders attraktive Angebote am Markt gibt.
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