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Immobilienfinanzierung - zum 3. Mal in Folge mehr Immobilienkredite

Dr. Stephan Gerhard

Dr. Stephan Gerhard

Experte für Wirtschaft und Zinspolitik

🔍 Das Wichtigste vorab:

Deutschlands Immobilienbanken reichen wieder mehr Immobilienkredite aus. Das ist das Ergebnis einer Auswertung des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp).

Als Pfandbriefbank wird ein Kreditinstitut bezeichnet, das Immobilienfinanzierung betreibt und sein Geschäft durch die Ausgabe von Pfandbriefen refinanziert. 
 

Bis 2005 hießen die Pfandbriefbanken Hypothekenbanken. In Deutschland sind mehr als viere Dutzend Pfandbriefbanken tätig. Dabei handelt es sich keineswegs nicht nur um Spezialkreditinstitute, auch einige Geschäftsbanken, Landesbanken, Bausparkassen und größere Sparkassen engagieren sich im Pfandbriefgeschäft.  

Fast die Hälfte der Neukredite für Ein- und Zweifamilienhäuser

Im zweiten Quartal 2024 haben die Mitgliedsinstitute des vdp insgesamt 31,2 Mrd. Euro an Immobilienkrediten neu zugesagt. Das ist im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal ein Anstieg um 15,6 Prozent und der höchste Wert seit dem dritten Quartal 2022 (39,4 Mrd. Euro).

Im ersten Quartal dieses Jahres wurden insgesamt 58,2 Mrd. Euro an neuen Immobilienkrediten vergeben – gleichbedeutend mit einem Anstieg von 10,2 Prozent. Zum dritten Mal in Folge lagen die neu ausgereichten Immobilienkredite über den Vorjahreswerten. 
 

Diese positive Geschäftsentwicklung ist wesentlich durch die Wohnimmobilienfinanzierung geprägt. Die neu ausgereichten Wohnimmobilienkredite sind im Vergleich zum zweiten Quartal 2023 um mehr als ein Drittel auf 20,1 Mrd. Euro gestiegen. Rechnet man erstes und zweites Quartal 2024 zusammen, wurden insgesamt 37,9 Mrd. Euro neue Immobilienkredite vergeben – ein Plus von 19,6 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2023.
  

Etwa die Hälfte (47,5 Prozent) der neuen Wohnimmobilienkredite im zweiten Quartal 2024 (9,5 Mrd. Euro) diente der Finanzierung von Ein- und Zweifamilienhäusern (+ 25 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2023). 21 Prozent der Immobilienkredite finanzierten Eigentumswohnungen, 26 Prozent Mehrfamilienhäuser und 5,5 Prozent sonstige Wohnobjekte.
 

Zinssätze für Wohnimmobilienkredite auf Jahrestief

In den positiven Zahlen zeige sich die Trendwende am deutschen Immobilienmarkt, so das Resümee von vdp-Geschäftsführer Jens Tolckmitt. Die zweijährige Abschwungphase sei offenbar an ihr Ende gekommen und es gehe wieder aufwärts. Die Immobilienfinanzierung profitiere dabei von einem stabileren Zins- und Preisumfeld. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien habe wieder spürbar zugenommen. 

Die jüngste Leitzinssenkung der EZB von 3,50 auf 3,25 Prozent (Einlagenzins) dürfte zusätzlich für positive Impulse gesorgt haben. Zwar rechnen Experten nicht damit, dass die Hypothekenzinsen weiter deutlich nach unten gehen werden. Die aktuellen Finanzierungskonditionen sind schon günstig. Auf längere Sicht werden bei guter Bonität aber Zinssätze unter 4,0 Prozent für möglich gehalten.  

Licht und Schatten bei Gewerbeimmobilienfinanzierungen

Ein gemischtes Bild zeigt sich dagegen bei der Finanzierung von Gewerbeimmobilien. Insgesamt wurden im zweiten Quartal 2024 11,1 Mrd. Euro in diesem Bereich an neuen Krediten ausgereicht – weniger als im gleichen Vorjahresquartal.

Immerhin zeigt sich gegenüber den ersten drei Monaten dieses Jahres ein leichtes Plus. Finanzierungen für Einzelhandelsobjekte (3,7 Mrd. Euro) und sonstige Gewerbegebäude (1,8 Mrd. Euro) konnten dabei deutlich zulegen, während Finanzierungen für Büroimmobilien (5,0 Mrd. Euro) und Hotelbauten (0,6 Mrd. Euro) erneut spürbar niedriger ausfielen. 


Die Ursachen für die negative Entwicklung sind vielschichtig. Ein wichtiger Einflussfaktor dürfte die schwache deutsche Konjunktur sein. Bei Büroimmobilien und Hotels wirken sich außerdem die bestehenden Überkapazitäten aus. Beide Segmente galten bei Immobilieninvestments lange als „sichere Bank“. Das hat sich vor allem im Zuge von Corona deutlich geändert. Auch nach der Pandemie besteht ein Trend zum Home Office, es wird entsprechend weniger Büroraum benötigt.

Gleichzeitig finden auch weniger Geschäftsreisen mit Übernachtungsbedarf als früher statt. Viele Konferenzen und Meetings werden heute per „Videoschalte“ durchgeführt. 
 

Der Bestand an Immobilienkrediten belief sich bei den vdp-Mitgliedsinstituten am Ende des zweiten Quartals 2024 auf etwas mehr als eine Billion Euro (1.007,2 Mrd. Euro) – ein leichtes Plus gegenüber dem Vorquartal (1.003,5 Mrd. Euro).  

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